„La santé d’abord“ – „Gesundheit geht vor“: Austauschbegegnungen mit Frankreich in Zeiten der Corona-Pandemie
Autor: Hi
Trotz der vielfältigen Einschränkungen können die Warndtgymnasiasten in diesem Schuljahr dennoch auf gelungene Begegnungen mit dem Collège „Le Hérapel“ in Cocheren zurückblicken.
„Unser Ziel war es, die Kommunikation der deutschen und französischen Schüler zu fördern, indem wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden”, erklärten Marie-Paule Ritchen (Cocheren) und André Hischemöller (Völklingen) als betreuende Lehrer des grenzüberschreitenden Mittelstufenaustausches zwischen dem Warndt-Gymnasium und dem Collège Cocheren. Dass diese pädagogische Methode ihren Zweck erfüllte, bewies nicht nur die gelöste Stimmung unter den Austauschpartnern.
In Cocheren widmeten sich die deutschen und die französischen Jugendlichen bei ihrem ersten Treffen im Oktober dem Thema „Sankt Martin“ und verglichen dabei das Fest und seine Darstellung in der deutschen und französischen Kultur. Die Ergebnisse wurden im Anschluss von den deutsch-französischen Arbeitsgruppen vorgetragen und auf ansprechenden Plakaten veranschaulicht.
In Völklingen lernten die französischen Collégiens dann zu Beginn des Jahres nicht nur den deutschen Schulalltag kennen, sondern führten ebenso die Projektarbeit weiter, indem sie Feste und Traditionen in Deutschland und Frankreich einander gegenüberstellten.
Ein interessanter Schüleraustausch mit einem abwechslungsreichen Programm fand auch in einer anderen Klasse statt: Im Fokus der Treffen zwischen der Klasse 6.1 (mit Lehrer Nils Hollendieck) sowie der französischen Lerngruppe aus dem Collège „Le Hérapel“ in Cocheren (mit Lehrerin Claire Blauth) stand das gegenseitige Kennenlernen: Interaktive Spiele, der Besuch eines Schulvormittags im Partnerland und Schulrallys rundeten das Programm in gelungener Weise ab.
Ganz alleine machen sich seit dem Schuljahr 2018/2019 besonders engagierte und frankophile Schüler auf den Weg ins Nachbarland: Im Rahmen der mehrtägigen individuellen Austauschangebote mit dem Collège Cocheren tauchten die Warndtgymnasiastinnen und Warndtgymnasiasten drei Tage lang in den schulischen und familiären Alltag des Partnerlandes ein, um dann die französischsprachigen Correspondant(e)s bei sich zu Hause aufzunehmen. Dieser Rückbesuch durch die französischen Schülerinnen und Schüler konnten in diesem Jahr leider – coronabedingt – nicht stattfinden, doch die Warndtgymnasiasten kamen bereits im November mit vielen neuen und bereichernden Eindrücken ans WG zurück: „In Frankreich, vor allem im Unterricht, ist vieles anders. Aber die Erfahrung war einfach cool und Cocheren ist ja auch nur einen Katzensprung entfernt“, kommentiert Hannes Roth aus der Klasse 7.1 in sehr positiver Weise seine Teilnahme an den individuellen Austauschen. Und aufgeschoben ist nicht aufgehoben – sobald es die Bedingungen erlauben, wird dieser Besuch natürlich nachgeholt.
Ausgefallen ist – zum Bedauern alle Beteiligten – die geplante AbiBac-Begegnung in Paris mit dem bretonischen Lycée Jean Macé in Lanester. Unter dem Motto „Bilder einer Großstadt“ war es das Ziel dieser Reise, in Paris gemeinsam den architektonischen und kulturellen Spuren des 19. und 20. Jahrhunderts nachzugehen und im Anschluss ein abwechslungsreiches Reisejournal zu erstellen.
Doch der geplante Zeitraum der Fahrt vom 16. bis zum 20. März 2020 macht natürlich jede weitere Erläuterung überflüssig. Immerhin hatten die französischen und deutschen Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld eine informelle WhatsApp- und Instagram Gruppe gebildet, sodass sie sich zumindest in virtueller Weise austauschen konnten.
Eine positive Nachricht erreicht das Warndt-Gymnasium noch zum Ende des Schuljahres 2019/2020, denn als neue AbiBac-Partnerschule wurde uns im Juni 2020 das Lycée Charlemagne in Thionville zugeteilt. Ohne Zweifel war die Arbeit mit unserem bisherigen Schulpartner in Lanester stets angenehm – sowohl in menschlicher als auch in beruflicher Hinsicht. Dennoch hoffen wir, dass die kürzen Wege nach Thionville eine flexiblere und einfachere Gestaltung der Austauschbegegnungen erlauben.
In diesem Sinne sehnen wir uns – auch im Hinblick auf die deutsch- französischen Austausche - auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie, jedoch gilt zurzeit, was der französische Präsident in einer seiner Ansprachen im März 2020 unmissverständlich deutlich machte: „La santé n’a pas de prix!“