Erinnerungsarbeit am Warndt-Gymnasium – thematisch verankert im Unterricht und darüber hinaus

Als UNESCO - Projektschule unterstützten wir erneut im Januar den Aufbau des digitalen Mahnmals der Arolsen Archives unter dem Namen #‚every name counts.

SchülerInnen der Klassenstufe 10 digitalisierten im Unterricht in Ethik, Religion und Geschichte wieder Akten, um Namen von Menschen, die Opfer des NS-Regimes waren, sichtbar zu machen.

Die Arbeit an diesen Dokumenten vermittelt einen Einblick in individuelle Schicksale und leistet einen kleinen Beitrag dazu, dass  diese Menschen dauerhaft sichtbar sind.

Am Mittwoch, den 24.01.2024, fand der traditionelle Vortrag zur Auschwitzfahrt und zum Holocaust-Gedenktag statt. Ceylin Turoan, Klassenstufe 9, stellte die Hintergründe zum internationalen Gedenktag dar.

Danach haben die Schülerinnen Eva Dressel, Sina Salomon, Anne Erbacher, Lisa Fecht, Milla Krings und Rosalie Hopp (Kl.11), die 2023 an der gemeinsamen Ausschwitzfahrt  der saarländischen UNESCO-Projektschulen in Kooperation mit dem aej-saar teilgenommen haben, für die Klassenstufe 10 den Vortrag über die Organisation der Fahrt, das Gesehene und die Wirkung davon auf sie dargelegt.

Fazit der sieben TeilnehmerInnen: „Die Fahrt nach Auschwitz war mehr als nur eine Lehrfahrt für uns – es war eine zutiefst ergreifende Erfahrung, die weit über das, was im normalen schulischen Kontext bewirkt werden kann, hinausgeht. Der Besuch dieses historischen Ortes ermöglicht, die Gräuel des Holocaust nicht nur besser zu  erfassen, sondern  man erfasst sie auch auf emotionaler Ebene in Ansätzen.

Der direkte Kontakt mit den Spuren der Geschichte durch das Besichtigen beider Lager und das eigene Arbeiten in Workshops und in Archiven, fördert Empathie und ein tieferes Verständnis. Eben eine Lektion für die Bedeutung der Menschlichkeit, die kein Klassenzimmer vermitteln kann. Auschwitz lehrt nicht nur Geschichte, sondern prägt das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Erinnerung und des Engagements gegen Intoleranz. Die Teilnahme an dieser Reise ist definitiv empfehlenswert.  Auschwitz ist eine Mahnung, sich aktiv gegen Unmenschlichkeit und Rassismus zu engagieren.“  Ein Besuch schärft das Bewusstsein für die Gegenwart und ermutigt dazu, die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen und sich den Problemen zu stellen.

Die Position am WG: Erinnerungsarbeit heißt nicht im Gestern zu verharren, sondern sich auch aktiv mit der aktuellen Situation  zu beschäftigen und für Werte einzutreten.

Die Klassenstufen 9-11 sind traditionell geprägt von unterschiedlichen Aktivitäten rund um das Thema. Je nach Situation und Angebot kommen auch weitere Aktivitäten hinzu. In den Lehrplänen sind entsprechend Themen wie NS-Zeit, Menschenrechte, Menschenwürde, Kirche in der NS-Zeit usw.in den Fächern Geschichte, Ethik, Religion und Sozialkunde zu finden.  Wir haben also eine feste Verankerung im Unterricht.

Kurze Übersicht zu den regelmäßigen Aktivitäten:

Klassenstufe 9 – Fahrt nach Verdun, internationaler Tag der Menschenrechte und Briefmarathon mit amnesty international

Klassenstufe 10 – Fahrt aller SchülerInnen ins ehemalige KZ Natzweiler-Struthof, Vortrag zum Holocaust-Gedenktag und zur Auschwitzfahrt der saarländischen UNESCO-Projektschulen

Klassenstufe 11: Möglichkeit der Teilnahme an der Fahrt nach Auschwitz

Text: Rosalie Hopp zur Auschwitzfahrt 2023, Ll